Was vor einigen Jahren noch Zukunftsmusik war ist heute Alltag: Gemäss einer Studie aus den USA haben bereits 70% der Smartphone-User Augmented Reality ausprobiert – und auch im Marketing und der Kommunikation spielt AR eine immer wichtigere Rolle. In diesem Blogbeitrag erklären wir, was die Technologie ist, welches Marktpotential sie birgt und was die besten Use Cases in der Kommunikation sind.

Wie wir von Bandara Sie dabei unterstützen können, Ihr Marketing in die dritte Dimension zu bringen, haben wir hier zusammengefasst.

 

Was ist Augmented Reality?

Von Augmented Reality (AR) spricht man dann, wenn die echte, physische Realität durch Smartphones oder AR-Brillen in Echtzeit mit digitalen Inhalten erweitert wird. Im Gegensatz zu Virtual Reality sieht man seine Umgebung noch und taucht nicht komplett in eine digitale Welt ein. Einen ausführlichen Beitrag zum Unterschied zwischen Virtual und Augmented Reality haben wir bereits vor einiger Zeit veröffentlicht.

 

Ist Augmented Reality nur ein Hype?

Bei neuen Technologien stellt sich berechtigterweise die Frage nach dem Reifegrad, dem Potential und dem Mehrwert. Für ersteres reicht ein Blick in den Gartner Hype Cycle, welcher in der Ausgabe von 2018 Augmented Reality im «Tal der Ernüchterung» einordnet. Dort werden Technologien verortet, welche mittlerweile mit einem realistischen Blick betrachtet werden, also der Enthusiasmus einer praxisnahen Bewertung gewichen ist. Dies bedeutet auch, dass die AR-Technologie für eine Massenadaption noch eine Weile benötigt – Gartner unterstreicht die Wichtigkeit der Technologie jedoch damit, dass AR und VR als einer der Top 10 strategischen Technologie-Trends 2019 gehandelt wird.

Das Potential von AR kann an Prognosen für die Marktentwicklung festgemacht werden. Und da gibt es nur eine Richtung: steil nach oben. In einer Meta-Analyse verglich Coby Gallagher 19 Prognosen von verschiedenen Marktanalysten und subsumierte, dass das Marktvolumen für AR und VR von 27 Milliarden im Jahr 2018 bis 2022 durchschnittlich auf ca. 200 Milliarden US-Dollar steigen wird. Den Mehrwert der Technologie zeigen wir mit den Use Cases weiter unten auf.

 

Wie steht es um Augmented Reality heute?

Augmented Reality ist spätestens seit 2016 in aller Munde. In diesem Jahr veröffentlichte Niantic das AR-Spiel «Pokémon GO», welches zum Massenphänomen wurde – und dem Hersteller bis heute rund 2,3 Milliarden US-Dollar Umsatz bescherte.

Mit dem Release der AR-Entwicklungsplattform «ARKit» im Juni 2017 etablierte sich Apple schlagartig als grösstes AR-Ökosystem. Ab dem iPhone 6S unterstützen alle Geräte AR-Anwendungen. Google zog im Frühjahr 2018 mit ihrer «ARCore»-Plattform nach. Beide Plattformen werden stets weiterentwickelt und so sind heute mit modernen Smartphones hunderte Millionen AR-fähiger Geräte im Umlauf, welche für AR-Experiences genutzt werden können. Bis Ende 2020 werden 86% der Smartphones über Augmented-Reality-Funktionen verfügen.

Wir stehen also noch am Anfang einer grossen Entwicklung. Verschiedene Unternehmen setzen bereits auf AR – mit erfreulichen Resultaten. Die überzeugendsten Anwendungen im Kommunikationsbereich wollen wir in diesem Beitrag vorstellen.

 

Virtual Try-Ons: Produkte vor dem Kauf virtuell testen

Mit dem Trend, dass immer mehr online eingekauft wird und dabei immer mehr Smartphone und Tablets genutzt werden, ändert sich auch das Shopping-Verhalten. Online-Stores kämpfen noch mit tiefen Conversion-Rates – und genau hier kann AR helfen. Einen grossen Mehrwert bietet Augmented Reality nämlich im Kauf- und Entscheidungsprozess: dank einer Vorschau oder virtuellen Try-Ons können potentielle Kunden die Produkte vor dem Kauf ausprobieren – ganz nach dem Motto «Try Before You Buy». Einer Studie zufolge steigert dies nicht nur die Conversion-Rate, sondern die Kunden wünschen sich vermehrt solche AR-Features durch den damit verbundenen Zeitgewinn.

So bietet beispielsweise der Kosmetikhersteller Sephora eine AR-App für iOS und Android, in welcher man mittels Frontkamera verschiedene Kosmetikartikel virtuell auf Lippen oder Augenlider applizieren kann. Topology Eyewear nutzt dasselbe Verfahren, um Brillenmodelle auszutesten. Doch die Anwendungen sind nicht nur auf das Gesicht beschränkt. Dank immer besserer Erkennung von Menschen und Objekten ist es beispielsweise bereits möglich, Schuhe virtuell auszuprobieren, wie es Wanna Kicks vormacht:

Nike geht dabei sogar einen Schritt weiter und misst gleich die Füsse aus, um die korrekte Schuhgrösse vorzuschlagen. Aber auch Produkte, die nicht am Körper getragen werden, können vor dem Kauf bereits virtuell getestet werden – beispielsweise Fahrräder. Ein prominentes Beispiel ist IKEA Place – die App erlaubt es, Möbel in seine eigene Wohnung zu stellen und von allen Seiten zu betrachten:

Während «IKEA Place» 2017 noch als App umgesetzt wurde, sind heute mehr und mehr AR-Funktionen auch ohne App möglich. So haben wir beispielsweise einen Prototypen entwickelt, mit dem man eine Waschmaschine direkt aus dem Browser in den eigenen vier Wänden platzieren lässt.

Ein weiterer Use Case besteht darin, Käufern von Veranstaltungstickets eine bessere Vorstellung der Plätze zu vermitteln. So konnte man beim Erwerb von Superbowl-Tickets dank Augmented Reality bereits eine Vorschau erhalten, wie die Sicht auf das Spiel sein würde. Ausserdem bot die App eine Navigationshilfe im und rund um das Stadion.

 

Visualisierungen: Eindrückliche Kommunikation von Bauprojekten

Für die visuelle Kommunikation von Bauprojekten eignet sich Augmented Reality besonders gut. Im Gegensatz zu bisherigen Render-Illustrationen oder Gipsmodellen bietet AR Interaktionsmöglichkeiten, um beispielsweise verschiedene Bauphasen zu visualisieren, Zusatzinformationen einzublenden oder in Gebäude hineinzuschauen. Ausserdem können solche Modelle stets aktualisiert werden oder für verschiedene Anspruchsgruppen unterschiedliche Informationen priorisieren – für eine visuelle, innovative und individualisierte Ansprache, die einen Mehrwert schafft und in Erinnerung bleibt.

Für den Switzerland Innovation Park in Dübendorf haben wir eine AR-Experience für Tablets umgesetzt, mit welcher das 3D-Modell des Parks von allen Seiten entdeckt werden kann. Dabei ist es möglich, per Zeitstrahl verschiedene Bauphasen des Projekts auszuwählen und so zu sehen, was über die nächsten Jahre und Jahrzehnte im neuen Stadtteil entsteht.

Auch das neue Apple-Hauptquartier bietet seinen Besuchern einen Einblick in die Zukunft: Auf einem grossen, statischen Modell des Campus können mit iPads zusätzliche Informationen eingeblendet werden – es ist sogar möglich, die Tageszeit einzustellen:

Augmented Reality ist ebenfalls dazu geeignet, Print-Medien zum Leben zu erwecken, um Produkte zu visualisieren. Gerade für Immobilien ergibt sich damit ein grosser Mehrwert, wenn potentielle Kunden ihr Projekt als 3D-Modell von allen Seiten betrachten können. Wie so eine Applikation aussehen kann, zeigt unser Beispiel, welches wir für Fortimo umgesetzt haben.Die für die Print-Version aufgearbeiteten 3D-Modelle können ebenfalls dazu genutzt werden, um vor Ort (auf dem noch leeren Feld der Baustelle) bereits durch die künftige Überbauung zu gehen.

 

Promotionen: Werbung mit Wow-Effekt

Eine sehr verbreitete Nutzung von Augmented Reality besteht darin, AR-Effekte in Facebook, Instagram oder Snapchat zu verwenden, um Selfies zu pimpen. Dank Gesichtserkennung und -tracking lassen sich verblüffende Markenerlebnisse schaffen, die gleich im sozialen Netzwerk geteilt werden können. Dies schafft Reichweite.

Dies kann eine einfache Maske wie unsere Umsetzung für Jägermeister sein. Slipknot und Guns n’ Roses nutzten beispielsweise die AR-Filter von Facebook, um Musikfans die Möglichkeit zu geben, die markanten Masken der Musiker zu tragen. Es ist jedoch auch möglich, Interaktionen zu integrieren und ein ganzes Minispiel daraus zu machen, wie wir es im Rahmen der Winterkampagne 2018/2019 für Davos Klosters umgesetzt haben:

Seit einiger Zeit können AR-Inhalte mit Facebook, Instagram und Snapchat nicht nur auf Gesichtern platziert werden, sondern auch im Raum oder auf gedruckten Markierungen. Der grosse Vorteil an AR auf diesen Plattformen: Die meisten User haben die Apps bereits installiert.

Ein Beispiel für eine Kampagne, welche AR-Elemente in der Umgebung platziert, ist #Summergram von Pepsi: Durch Scannen von QR-Codes auf Pepsi-Flaschen können hunderte von AR-Effekten freigeschalten und typische Sommer-Objekte virtuell in der Umgebung platziert werden. Der Pizza-Lieferdienst Papa John setzt auf Snapchat für eine AR-Kampagne: Scannt man mit seinem Smartphone die gelieferte Pizzaschachtel im Spiderman-Branding, erweitert sich die physische Pizzaschachtel um Spiderman-typische 3D-Modelle. Ausserdem kann der Kunde in einem AR-Minispiel versuchen, Pizzastücke zu sammeln.

Levi’s geht sogar einen Schritt weiter und nutzt die AR-Funktionen von Snapchat nicht nur für die Produktvorstellung, sondern integriert gleich einen Shop, um die limitierten Disney-Stücke gleich zu kaufen. LEGO und Snapchat eröffneten anfangs 2019 gar einen Store in London, in welchem man eine limitierte LEGO-Kleiderkollektion rein als AR-Shopping-Erlebnis umsetzte.

Setzt man nicht auf bestehende AR-Plattformen, sondern entwickelt eigene Applikationen für iOS und Android, sind die Möglichkeiten natürlich beinahe unlimitiert. So nutzt Ford eine eigene AR-App, sodass Interessierte das Auto – zumindest virtuell – bereits in die eigene Einfahrt holen können. Für Dyson haben wir AR dazu eingesetzt, Unsichtbares sichtbar zu machen: In Showrooms und an POS können Besucher mittels iPads und Markern Quellen von Luftverschmutzung sichtbar machen – und sehen gleich, wie die Dyson-Produkte diese Luft reinigen und kühlen.

Burger King nutzt Augmented Reality für einen Seitenhieb gegen die Konkurrenz: Scannt man mit der eigenen Burger-King-App Plakate des Mitbewerbers McDonald’s, kann man diese in Flammen aufgehen lassen. Das bringt nicht nur eine witzige Überraschung, sondern gleich auch ein kostenloses Essen: hinter dem verbrannten Plakat verbirgt sich nämlich ein Coupon für ein Burger-King-Menu.

Portale in (Produkt-)Welten

Eine besondere Art von Promotion bietet sich für Produktwelten oder Destinationen an. Mittels einer AR-Experience lassen sich in der unmittelbaren Umgebung der Kunden «Portale» einblenden, durch welche man in die virtuelle Welt schreiten kann.

So nutzte Netflix für die neueste Staffel der Kult-Serie «Stranger Things» eine AR-App, um Portale in die «Upside Down» Welt zu öffnen. Schreitet der Nutzer durch ein solches Portal, findet er sich in der Stranger-Things-Welt wieder.

Dass es nicht nur fiktionale Orte sein müssen zeigt Schottland: Eine Promotions-App erlaubt es fast wörtlich, das Land zu besuchen. Basierend auf 360°-Videos zeigt sich damit Schottland für Touristen, potentielle Arbeiter und Studenten sowie Investoren von der besten – und innovativsten – Seite. Lufthansa, als Anbieter von Flügen von New York nach Hong Kong, setzt auf dieselbe Technologie, um die beiden Orte durch Portale zu verbinden:

Und Sie?

Wir von Bandara zeigen Ihnen gerne auf, wie Sie Augmented Reality einsetzen können, um ihre Botschaften verblüffend, gewinnbringend und zielgerichtet zu vermitteln. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

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