Um in die virtuelle Realität einzutauchen und erste Erfahrungen zu sammeln, sind weder teure Geräte noch anspruchsvolles technisches Know-How notwendig. Dieser Beitrag hilft, sich Schritt für Schritt an die neue Technologie heranzuwagen. Der Fokus liegt dabei auf Android-Geräten. Eine Anleitung für Besitzer eines iPhones haben wir bereits früher publiziert.
1. Auswahl der VR Brille
Eine Vielzahl von VR Brillen (oder “Head Mounted Displays”) sind bereits am Markt erhältlich – von einfachen Karton- und Plastikgehäusen, welche ein Smartphone zum Betrieb benötigen bis hin zu dezidierten High-Tech-Geräten für den Anschluss an den PC oder Konsole. Und fast wöchentlich werden neue Geräte angekündigt.
Für die ersten Erfahrungen empfiehlt es sich, ein Google Cardboard zu bestellen, welches von verschiedenen Anbietern erhältlich ist und gemäss Angaben von Google bereits über 1 Million mal verkauft wurde.
Erhältlich sind diese Cardboards unter anderem auf der offiziellen Webseite, wo sie in unterschiedlichen Farbvariationen und Materialen angeboten werden. Beim Schweizer Anbieter Cardboard VR sind ebenfalls alle Grössen erhältlich und zudem ist es möglich, die Cardboards mit Logo etc. bedrucken zu lassen.
Um bei den erhältlichen Modellen das richtige auszuwählen sollte sichergestellt werden, dass die Grösse zum Smartphone passt – dies ist jeweils in der Produktbeschreibung ersichtlich. Vorausgesetzt wird eine Android Version ab 4.1 (Jelly Bean). Bei den meisten Anbietern wird ein Gummiband zur Befestigung der VR Brille am Kopf mitgeliefert, es empfiehlt sich jedoch, das abzuklären. Wer möchte sich schon dauernd die Bille mit der Hand an den Kopf halten?
2. Zusammenbau der Cardboard VR Brille
Der Zusammenbau der Brille gestaltet sich sehr einfach. Bei den meisten Modellen besteht die Brille aus einem fixfertig zugestanzten Karton, zwei Linsen und einem Befestitungsband. Auf dem Karton sind alle Schritte nummeriert angegeben, die für das Falten notwendig sind.
Wer die Sendung “Hör mal wer da hämmert” nicht ausstehen mag oder auch sonst nicht viel mit Bastelei am Hut hat, findet im Netz zudem genügend Videos, welche den Zusammenbau erleichtern (zum Beispiel hier).
Beim Zusammenbau sollte sichergestellt sein, dass die Linsen korrekt eingesetzt sind und nicht wackeln.
3. Meine erste VR App – Google Cardboard
Zusammen mit der Hardware hat Google auch die App Cardboard veröffentlicht, welche als erster Einstieg in die virtuelle Realität durchaus geeignet ist. Sie bietet neben einem Tutorial, welches die Handhabung des Cardboards erklärt, auch verschiedene Inhalte.
So kann man mit einem virtuellen “Tourguide” durch den Palast von Versailles gehen, im Bereich “Exhibit” ein dreidimensionales Objekt betrachten oder in der animierten Kurzgeschichte “Windy Day” in eine animierte 3D Welt eintauchen. Eindrücklich ist auch die Integration von Google Earth in welcher man über Berg und Tal oder über Städte fliegen kann.
Abgerundet wird die Funktionalität mit der Möglichkeit, eigene Videos oder Panoramabilder anzusehen.
4. Wie weiter?
Wer mehr Inhalte geniessen möchte, kommt allerdings nicht darum herum, weitere VR Apps zu installieren. Gerade für erste Erfahrungen mit Virtual Reality sind 360° Videos empfohlen, bevor Techdemos oder Spiele getestet werden. Dies deshalb, weil es unerfahrenen Benutzern schwindlig werden kann, wenn schnelle ruckartige Bewegungen dargestellt werden (sogenannte “Simulation Sickness”).
Ein Beitrag mit Empfehlungen zu diesen weiterführenden VR Apps und Inhalten erscheint in Kürze. Ohne zuviel zu spoilern möchten wir an dieser Stelle den ganz Ungeduldigen die Apps Vrse (mit gelungenen 360° Videos), War of the Words (Poesie trifft auf VR) und Titans of the Space (Fliegen Sie durch unser Sonnensystem!) ans Herz legen – viel Spass!
English Summary
How to get started easily with Virtual Reality and an Android smartphone? Just follow these steps:
1. Get a google cardboard for around $20 (in Switzerland for example here).
2. Follow the instructions to put your cardboard together
3. Install your first app: we recommend the Google Cardboard app – more suggestions to come
4. Have fun!
Titelbild: google.com/get/cardboard